Breitband in Frickenhausen
Zielsetzung und technische Grundlagen
Breitbandinfrastruktur ist mehr als eine Frage von Megabits und Technologie, es ist eine Frage gleichwertiger Lebensbedingungen und ein wichtiger Standortfaktor. Die Digitalisierung spart Zeit und Wege. Schnelles Internet generiert Mehrwert: Mehr Wettbewerbsfähigkeit, mehr Komfort, mehr Flexibilität, mehr Effizienz. Die Gemeinde Frickenhausen ist sich der Bedeutung dieser Aufgabe bewusst und bemüht sich seit Jahren um eine kontinuierliche Verbesserung der Breitbandanbindung der Haushalte und Gewerbebetriebe.
Wie kommt das schnelle Internet ins Haus/in den Betrieb? Die meisten Kommunikationsnetze bestehen heute noch aus Kupferkabeln, die vom Hauptverteiler bis in die Haushalte führen. Je länger allerdings die Strecke zwischen dem Kabelverzweiger und dem Endkunden ausfällt, desto mehr kommt es aufgrund der physikalischen Eigenschaften zu Verlusten, d.h. digitale Interaktionen verzögern sich deutlich. Dagegen bietet die Glasfasertechnik aus heutiger Sicht fast grenzenlose Übertragungstechniken. Mühelos transportiert sie alle bisher bekannten Internetanwendungen. Glasfaser ist die Königsdisziplin der Breitbandtechnik. Die optischen Leitungen übertragen die Daten schnell, energie- und verlustarm. Je näher dabei die Glasfaser zum Verbraucher kommt, desto höher ist das Tempo der Verbindung.
Techniken und Ausbaustufen
In der Praxis sind sind verschiedene Techniken und Ausbaustufen zu unterscheiden:
- Beim Fiber to the curb Konzept führt man die Glasfasern bis an den grauen Verteilerkasten (Kabelverzweiger) auf dem Bürgersteig (curb = Bordsteinkante). Dort wird das Internet von den Laserimpulsen in kupferkompatible Stromstöße umgewandelt. Die weitere Übertragung zum Endnutzer erfolgt dann über Kupferkabel. Diese Technologie ist auch unter dem Begriff VDSL bekannt. Je nach Länge und Zustand der Kupferleitung können so maximal 50 Mbit/s erreicht werden.
- Das Fiber to the building führt die Glasfaser bis in den Keller der einzelnen Gebäude (building = Gebäude) hinein. Die "letzte Meile" wird durch das Glasfaser ersetzt und wir sprechen von einem Hochgeschwindigkeitsnetz.
Daneben sind funkgestützte Breitbandtechnologien sowie Kombinationen aus Funk und Kabel vorhanden.
Das Ziel der Gemeinde Frickenhausen ist es eine Glasfaserverbindung bis in jedes Gebäude anzubieten, um zukunftssicher die benötigten Bandbreiten bereitstellen zu können. Dazu wurde gemeinsam mit der Breitbandberatung Baden-Württemberg ein masterplan ausgearbeitet für den innerörtlichen Aufbau der passiven FTTB Infrastruktur. Dieser masterplan beschreibt, auf welchen Trassen welche und wie viele Leerrohre mitverlegt werden müssen. Damit kann mittelfristig eine Netzstruktur geschaffen werden um dann gemeinsam mit einem Anbieter Glasfaser in der Fläche bereitzustellen. Bereits seit mehreren Jahren werden bei Tiefbaumaßnahmen der Gemeinde Leerrohre mitverlegt und so wird Zug um Zug ein flächendeckender Leerrohrausbau erreicht.
Parallel dazu beteiligt sich die Gemeinde Frickenhausen an der Masterplanung des Landkreises Esslingen. Dabei werden derzeit Grundlagen erarbeitet für den Ausbau eines Backbonenetzes zur Breibandversorgung. Das Backbone dient als Hauptstrang des gesamten Glasfasernetzes. Es bildet praktisch das Rückgrat um die Glasfaserversorgung in ganz Deutschland zu sichern.
Aktivitäten zur Verbesserung der Versorgung
Die Verbesserung der unzureichenden Breitbandversorgung in den Ortsteilen sind Verwaltung, Bürgermeister, Gemeinde- und Ortschaftsräten seit Jahren ein dringendes Anliegen. Allerdings war und ist uns ein tätig werden nur im Rahmen der gesetzlichen Richtlinien möglich. Der Glasfasertechnik ohne "Umweg" über die Kupferleitungen gehört die Zukunft. Für den Anschluss Frickenhausens an das Glasfasernetz arbeiten wir eng zusammen mit Beratern, Unternehmen und Anbietern.
Wir sind zuversichtlich dass wir bereits in einigen Jahren das Schnelle Internet über Glas zu Ihnen bringen können. Bis das so weit ist, müssen wir mit der Übergangstechnologie VDSL (Fiber to the Curb) auskommen. Die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat beschäftigen sich mit dem Thema Internet seit Jahren und es werden erhebliche finanzielle Mittel in den Ausbau eines passiven Leerrohrnetzes investiert. Letztendlich ist es aber schwierig, dieses komplexe Thema in ein paar Zeilen zu erklären bzw. vollständig aufzuklären. In diesem Bereich ist darüber hinaus sehr viel Veränderung und Bewegung. Bald wöchentlich gibt es neue Meldungen und Änderungen. Um hier einigermaßen zeitnah zu informieren, wird diese Seite immer wieder aktualisiert werden.
Versorgung in Frickenhausen
Zur Verbesserung der Breitbandversorgung in Frickenhausen wurden die Breitbandanbieter angeschrieben und um Mitteilung anstehender Ausbaupläne sowie um Abgabe eines Angebotes für den Netzausbau gebeten. Bis Ende Mai 2015 erhielten wir keine konkrete Zusage für einen Breitbandausbau ohne finanzielle Beteiligung der Gemeinde. Auch hier hat die die Telekom mitgeteilt, dass ein Ausbau nicht vorgesehen ist. Das Leitungsnetz ist zu groß und die erwartete Rendite ist nicht wirtschaftlich. Eine rechtliche Handhabe, die Telekom als Dienstleister zu verpflichten gibt es nicht. Das Telekommunikationsgesetz (TKG) verpflichtet die Deutsche Telekom nur, die Grundversorgung (Telefon) bereit zu stellen.
Die NT-net.info der Stadtwerke Nürtingen gab eine Absichtserklärung ab und stellte für Frickenhausen das Erschließungskonzept vor. Gemeinsam mit dem Partner Stadtwerke wird der Ortsteil Frickenhausen in mehreren Ausbauschritten überbaut - der Abschluss der Arbeiten und damit der Zugang zur verbesserten Breitbandanbindung mit 50 mbit/s wird für ganz Frickenhausen bereits Mitte 2018 möglich sein. Bereits jetzt ist es im ersten Abschnitt möglich schnelles Internet zu bekommen. Das Aktivnetz der Stadtwerke Nürtingen ist teilaufgeschaltet.
Für Fragen stehen Ihnen die Ansprechpartner der Kundenbetreuung unter der hotline Telefonnummer: 0800 588896303 oder Telefonnummer: 0800 588896301 zur Verfügung.
Versorgung im Teilort Linsenhofen
Für den Teilort Linsenhofen war festzustellen, dass die Breitbandversorgung nur eingeschränkt gegeben ist. Eine Marktanalyse bestätigte das Interesse der Bevölkerung an einer funktionsfähigen Breitbandanbindung. Die Gemeinde Frickenhausen führte verschiedene Gespräche mit Anbietern und Anfang 2013 wurde eine allgemeine Abfrage aller Breitbandnetzanbieter durchgeführt.
Die neckarcom bot als einziger Breitbandanbieter eine technisch machbare Breitbandanbindung in Linsenhofen an. Die errechnete Wirtschaftlichkeitslücke konnte, wie im Ortsteil Tischardt, dadurch reduziert werden, dass die neckarcom bereit war, bestehende Leerrohre der Gemeinde anzumieten. Die Bürgerschaft konnte durch Abschluss von Vorverträgen ebenfalls das finanzielle Risiko reduziert. Weiterhin wurde vereinbart, dass die Vermarktungsmaßnahmen der neckarcom durch die Gemeinde unterstützt werden.
Mit Realisierung dieses Konzeptes war darzustellen, dass Belange des EU Beihilferechts nicht berührt werden. (Im Übrigen hatte auch die Telekom ein Ausbauangebot abgegeben bei Finanzierung einer Deckungslücke im sechsstelligen Bereich. Aus rechtlichen Gründen war eine Zusammenarbeit auf dieser Grundlage nicht möglich.)
Die Arbeiten konnten Anfang 2014 mit Verlegung der Leerrohre, Einbringung der Glasfaser und Aufbau der Verteiler abgeschlossen werden und es erfolgte die technische Inbetriebnahme im April 2014. Aus Linsenhofen erreichten und erreichen uns Klagen zu technischen Problemen bei der Versorgung. Die Verwaltung war und ist in ständigem Kontakt, und in Verhandlungen konnte erreicht werden, dass die vorhandene Technik ausgebaut und optimiert wird um die bei einer Bürgerversammlung 2013 zugesagten Bandbreiten anbieten zu können. Im Zuge des weiteren Ausbaus werden in den Bereichen Gernäcker, Im Sand und Kollwitzstraße weitere Verteilerkästen (DSLAM) überbaut. Dadurch werden die Kupferleitungsstrecken deutlich verkürzt. Dies führt dazu, dass dann im gesamten Ortsteil Linsenhofen die versprochenen 50 Mbit erreicht werden und die vorkommenden Störungen (Interferenzen) deutlich reduziert werden.
Für Fragen zu Verträgen stehen Ihnen die Ansprechpartner der Kundenbetreuung unter der hotline Telefonnummer: 0800 6325272 66 zur Verfügung. Bei Störungen und technischen Fragen wenden Sie sich bitte an die Telefonnummer: 0800 2255238.
Versorgung im Teilort Tischardt
Eine Marktanalyse im Jahr 2008 hatte ergeben, dass der Teilort Tischardt über keine bzw. nur eingeschränkt über eine Breitbandversorgung verfügt. Die Deutsche Telekom war zum damaligen Zeitpunkt bereit, im Rahmen einer Kooperation die DSL Infrastruktur auszubauen. Zur Einhaltung der wettbewerbsrechtlichen Vorgaben war besonders von Bedeutung, dass keine finanzielle Deckungslücke zu übernehmen war. Dies konnte gemeinsam mit den Bürgern von Tischardt durch den Abschluss von Verträgen erreicht werden. Das Leerrohr für die Glasfasertrasse durch Tischardt hindurch wurde von der Telekom entgeltlich gemietet.
Im Jahr 2010 wurden die Glasfasern eingezogen und die Arbeiten zur Umstellung der neuen DSL Technologie beendet. Ende 2010 konnte die wesentlich bessere Technik freigeschaltet werden.
Schnelles internet für die Gewerbebetriebe
Unsere Gewerbegebiete sind das Rückgrat unseres Wohlstand. Damit das so bleibt und die vielen wohnungsnahen Arbeitsplätze gesichert bleiben, ist es dringend erforderlich unseren Gewerbebetrieben die entsprechende Infrastruktur anzubieten. Deshalb wendet die Gemeinde erhebliche Mittel auf um den masterplan Fiber to the Building schnellst möglich flächendeckend umzusetzen.
Das Gewerbegebiet Siememsstraße ist in großen Teilen mit direkter Glasfaser erschlossen. Die Gewerbeeinheiten im Tischardt Egart sind bis spätesten Mitte 2018 erschlossen. Das Gewerbegebiet Gernäcker wird im Rahmen der Erschließung Wasen (DM Drogeriemarkt) eine entsprechende Glasfaserinfrastruktur bekommen. So können wir gewährleisten, dass wir bis Ende 2018 in allen Gewerbegebieten VDSL oder Fiber to the Buildung zur Verfügung haben.